Taxibranche von Corona hart getroffen

Die Coronapandemie hat den Taxiunternehmen in Deutschland hart zugesetzt. Die Einnahmen sinken immer weiter, viele Fahrer wurden arbeitslos und mussten sich nach Alternativen umsehen. Messen wurden abgesagt, größere Veranstaltungen wie Konzerte und Co. fanden ebenfalls nicht mehr statt. Dementsprechend sank auch der Bedarf an Beförderungsmöglichkeiten von A nach B. Gerade in den ersten Monaten der Pandemie stiegen zudem viele Menschen auf das Fahrrad um, da es sich „irgendwie komisch“ anfühlte, so nah bei einem fremden Fahrer zu sitzen.

Entscheidungen wie diese haben Spuren hinterlassen. Auch in den Taxen. Diese wurden oft nach und nach mit Scheiben und Co. ausgestattet, um weiterhin ein möglichst sicheres und komfortables Befördern zu gewährleisten.

Restaurantschließungen und Absagen im Kulturbereich wirken sich immer noch auf das Geschäft aus

Wer kennt sie nicht? Die Schlangen vor den großen Hallen, nachdem die Band den letzten Ton gespielt hat? Doch solange Events wie Konzerte und Co. nicht im gewohnten Umfang stattfinden, wird vermutlich auch das Taxigeschäft leiden.

Zudem hat sich auch das Feiern in den Städten verändert. Seit Frühjahr 2019 möchten nur noch wenige Kneipengänger nach einer feucht-fröhlichen Nacht ins Hotel gefahren werden. Die Anzahl der Fahrgäste ist aufgrund der aktuellen Corona Bestimmungen überschaubar und bei Weitem nicht mit der Zeit vor der Pandemie zu vergleichen.

Die Soforthilfe vom Staat half oft nicht, diesen Verlust aufzufangen. Viele Menschen haben ihre Jobs verloren… unter anderem auch deswegen, weil vieles unberechenbar schien. Es gab keine Perspektive darauf, dass die Situation „irgendwann mal wieder“ besser wird.

Ein Bereich, der mittlerweile jedoch wieder mehr aufzuleben scheint, ist der der Geschäftsreisen. Auch wenn sich auch hier viele Unternehmen mittlerweile auf Videokonferenzen fokussiert haben, lassen sich viele persönliche Treffen nicht ersetzen. Ein Hoffnungsschimmer für eine ganze Branche? Mag sein. Dass Dienstreisen jedoch für Umsätze wie vor der Pandemie sorgen werden, ist unrealistisch.

Tausende Taxiunternehmen könnten schließen

Fahrgäste, die sich mit den Taxifahrern unterhalten, die bis jetzt noch aktiv sind, erhalten einen kleinen Einblick, wie ernst die Lage ist. In Zahlen ausgedrückt: bis zum Ende des Jahres 2021 könnten mehrere tausend Unternehmen schließen. Der Grund: sie werden nicht mehr gebraucht.

Dass die Branche von äußeren Einflüssen gebeutelt wird, ist nicht neu. Auch in den 1980er Jahren sorgte die Ölkrise dafür, dass die Menschen es hier schwer hatten. Doch selbst damals war die Lage für viele hoffnungsvoller als jetzt.

Hinzu kommt der Frust. Der Frust über „niedrige Soforthilfen“ und darüber, sich im Stich gelassen zu fühlen. Während große Unternehmen wie Lufthansa vergleichsweise schnell aufatmen konnten, bleiben andere zurück.

Die Fahrt zum Impfzentrum als „Ersatz“?

Eine besondere Art von Fahrten, die vor einigen Monaten noch keine Rolle spielte, jetzt aber dafür umso begehrter ist, ist die Impffahrt. Gerade ältere Menschen ordern aktuell verstärkt Taxen, um sich ihre Impfung im städtischen Impfzentrum abzuholen.

Eine einheitliche Regelung zur Zahlung gibt es hier jedoch nicht. Während manche für die Touren nichts zahlen müssen, zahlen andere weniger, andere wiederrum den vollen Preis. Möglicherweise würde ein wenig mehr Transparenz auch hier guttun und dafür sorgen, dass das Verhältnis zwischen klassischen Taxen und Anbietern wie Uber und Co. wieder ausgeglichener wird? Letztere scheinen von der aktuellen Krise – vielleicht auch aufgrund des finanziellen Backgrounds – weniger betroffen zu sein.

Die Mobilität der Zukunft – auch nach Corona – steht noch in den Sternen. Bleibt zu hoffen, dass die Branche sich wieder erholen wird.

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